... unten 2 Tage vor der Laser - OP...

 

03.02.2016: Seit ca. Ende Sep./Anfang Okt. 2015 tränte Chaya's re. Auge und wurde vermehrt geschlossen gehalten. Diverse Augensalben, auch antibiotische, brachten keine Besserung. Eine erneute Untersuchung beim Tierarzt am Mo., den 12.10.2015, ergab dann, dass Distichien auf dem Augapfel scheuerten und diese eine Entzündungsreaktion hervor riefen, die das Auge tränen ließen. Vorher wurde eher an eine Bindehautentzündung gedacht, weil Chaya noch nie ein Distichien-Problem hatte in ihren 9 1/2 Jahren.

 

Im August 2015 wurde bei ihr eine Schildrüsenunterfunktion (Hypothyreose) als Folge ihrer Kastration im Nov. 2014 festgestellt. Diese wird jetzt lebenslang mit 2x täglich 300 Mikrogramm "Forthyron" behandelt. Im Laufe der folgenden Monate machte sich auch eine drastische Fellveränderung bemerkbar. Sie bekam das typische babyweiche Kastraten- Fell. Leider wuchsen nicht nur ihr Körper-Fell, sondern auch ihre Wimpern vermehrt und letztere noch in die falsche Richtung. Statt nach außen, drehten sich die Härchen zum Augapfel hin und verursachten schlimme Beschwerden. Chaya lief tagelang regelrecht einäugig herum. Sie hat mit Sicherheit auch Schmerzen gehabt, denn sie versuchte anhaltend, das rechte Auge mit ihrer Pfote auszureiben.

 

Die Laser-OP unter einem Mikroskop fand daraufhin am Mi., den 14.10.2015 statt. Chaya war natürlich nüchtern als sie vor der OP eine Beruhigungsspritze bekam. Als sie müde wurde, schob man sie in den OP-Raum. Das Weglasern der störenden Härchen inkl. ihrer Wurzeln dauerte ca. 25 Min. Nach gut 90 Minuten konnten wir sie wieder abholen. Eine Augensalbe sollte den Heilungsprozess anschließend fördern. Es wurden übrigens beide Augen gelasert, allerdings war das li. Auge kaum betroffen, nur ca. 1 cm am oberen Lidrand. Vom Tierarzt wurde mir mitgeteilt, dass Laser-OP's bei Distichien nicht immer 100%ig erfolgreich sind, so dass oft noch eine Nachbehandlung erforderlich ist. Gerade langhaarige Rassen hätten mit Distichien wesentlich mehr Probleme als kurzhaarige.

 

Leider erbrachte die Op auch nach Tagen nicht den gewünschten Erfolg. Trotz der Salbenanwendung tränte das re. Auge weiterhin sehr stark und wurde von Chaya meist geschlossen gehalten. Nachdem 3 verschiedene Salben über inzwischen 2 Wo. keine Änderung hervor riefen, ging es erneut zum Tierarzt. Die Kontroll-Untersuchung ergab, dass wieder kleine Härchen nachgewachsen waren oder zum Zeitpunkt der ersten OP noch nicht sichtbar waren.

Ein zweiter Korrektur-Eingriff fand am 4.11.15 ohne Narkose statt und dauerte nur wenige Minuten. Es wurden wieder eine Heilsalbe für die folgenden 5 Tage verordnet. Leider stellten wir fest, dass das Auge weiterhin stark tränte und von ihr im Haus fast stets geschlossen gehalten wurde. Nach einer Woche erfolgte wieder ein 3. Tierarztbesuch, bei dem es hieß, dass alles in Ordnung wäre. Es würde sich in Chaya's Fall um eine stark verzögerte Wundheilung handeln, weil die Wunden der Lidränder weiterhin nässten. Mittlerweile kamen bei mir allmählich Zweifel auf, ob nicht evtl. doch noch andere Erkrankung eine Rolle spielen könnte, z. B. eine Keratokonjunktivitis sicca (trockene Augen). Da ich meinem Tierarzt vertraue, wartete ich weiter ab und hoffte auf Besserung, die dann tatsächlich nach und nach auch eintrat. So gab es eine Zeit von ca. 5 Wo. von Ende Nov. bis Ende Dez. 2015, bei dem sie auch das rechte Auge konstant offen hielt.

 

27.12.2015: Chaya kniff wieder das re. Auge zu. Beim genauen Hinsehen bei gutem Licht erkannte man, dass am oberen Lidrand erneut Wimpernhärchen nachgewachsen waren, die nach innen gebogen waren.   Hiermit ist nicht der hübsche weiße Wimpernkranz gemeint, der sehr markant an Samojeden-Augen ist. Dieser Wimperkranz wurde bereits weggelasert. In Rückenlage ließ sich Chaya mittels einer Pinzette nach u. nach die Härchen ziehen. Am nächsten Tag hatte sie das Auge wieder geöffnet. Es sieht so aus, als müssten wir die Prozedur ca. alle 4 Wo. wiederholen. Zum Glück hält unser Bärchen dabei bemerkenswert still.

 

12.05.2016: Da das re. Auge erneut seit einigen Wochen stark tränte und Chaya durch Scheuern mit ihrer Pfote verdeutlichte, dass das Auge ihr Unbehagen bereitete, stellten wir sie nach Absprache mit ihrem Tierarzt dieses Mal in der Tierklinik Lüneburg vor. Der dortige Augen-Spezialist, Dr. Zimmermann, riet dieses Mal ebenso wie Dr. Steven Schrader zu einer Entfernung der Haarwurzeln mit einem Kauter (Dieses Gerät stand in der Praxis unseres Tierarztes nicht zur Verfügung, daher die Überweisung). Es wurden nochmals beide Augenlider korrigiert. Abschließend wurden die Augen ca. 3 Wochen lang mit verschiedenen Salben behandelt, die die Wundheilung unterstützen sollten.

 

28.01.2017: Chaya's Fell  wächst nach der Kastration so extrem, dass man sie regelmäßig in ca. 3-wöchigen Abständen in Form schneiden muss. Leider wachsen auch die Härchen am Lidrand trotz diverser operativen Eingriffe weiterhin fleißig nach. Im Grunde genommen haben die 3 Versuche, die Wurzeln komplett zu zerstören, leider nichts bis kaum etwas gebracht. Wir kontrollieren jetzt 2x wöchentlich das rechte Auge und zupfen mit einer Leuchtlupe und einer Pinzette selbst die nachgewachsenen Wimpernhärchen weg. So haben wir bis jetzt das Auge fast wieder in einen Normalzustand versetzen können. Es tränt zeitweilig nur noch gering. Chaya akzeptiert diese Prozedur inzwischen relativ gelassen.

 

Dass eine Kastration bei einem Samojeden auch solche weitreichenden und nachfolgenden Probleme mit sich bringen kann, hätte ich nie gedacht. Bei uns gab es leider keine Wahl. Die OP war medizinisch notwendig, sonst hätte Chaya die Gebärmutterentzündung nicht überlebt.

 


... oben vor dem Kauter-Eingriff...

... und unten nach dem Kauter-Eingriff am OP-Tag

und kurze Zeit danach...